Das peinliche Aus im DFB-Pokal wollten einige Fans von Borussia Mönchengladbach nicht einfach so hinnehmen.
Unmittelbar nachdem ihre Mannschaft am Dienstagabend durch eine 1:2-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken aus dem Wettbewerb ausgeschieden war, suchten mehr als ein Dutzend Gästefans die Konfrontation. Sie kletterten verbotenerweise in den Innenraum des Stadions und suchten an der Bande den Austausch mit der Mannschaft.
Gladbachs Kapitän Julian Weigl stellte sich. Er diskutierte für einige Minuten mit den aufgebrachten Fans, auch Rocco Reitz oder Tony Jantschke suchten das Gespräch. Ordner hatten die Situation im Blick und entschieden sich gegen ein Eingreifen - wohl um eine Eskalation zu vermeiden.
Wenig später zeigte Weigl am Sky-Mikrofon Verständnis für die Reaktion der Fans. "Wir alle können sie verstehen. Sie unterstützen uns das ganze Jahr, obwohl wir nicht die Sterne vom Himmel spielen", sagte er der Mittelfeldspieler. "Es ist klar, wie wichtig ihnen der Pokal war, was für eine große Chance wir hatten."
Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus äußerte sich ähnlich. "Für unseren Auftritt habe ich null Verständnis, ich bin dermaßen enttäuscht. Ich stamme aus Mönchengladbach und kann die Fan-Wut zu jedem einzelnen Prozent nachvollziehen", sagte er gegenüber Bild - und übte deutliche Kritik an der Leistung der Borussia. "Dass uns gegen so einen Gegner in der kompletten zweiten Halbzeit nichts einfällt und wir dann noch so blind in einen Konter rennen, das darf nicht passieren, und das hat auch überhaupt nichts mit einem schwer zu bespielenden Rasen zu tun."
Sondern womöglich etwas mit der vom Trainer Gerardo Seoane gewählten Herangehensweise? Jedenfalls bezog Virkus den Coach mit ein und meinte: "Darauf erwarte ich jetzt Antworten, von der Mannschaft und auch vom Trainer-Staff!" Und das sicher schon am Samstag, wenn in der Bundesliga das Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim ansteht. Ansonsten dürfte es ungemütlich werden für den nach nur einem Sieg aus den vergangenen neun Pflichtspielen ohnehin schon angeschlagenen Seoane.